ÜBER UNS.

LEITBILD UND PHILOSOPHIE

 

Als Träger der Jugendhilfe stellen wir den erzieherischen Bedarf jedes einzelnen Kindes, Jugendlichen und jungen Volljährigen in den Mittelpunkt unserer Arbeit. In unseren qualifizierten Einrichtungen werden junge Menschen betreut, in deren Familien eine ihrem Wohl entsprechende Erziehung nicht gewährleistet ist.

Wir setzen uns für den Jugendlichen ein, unterstützen ihn und fangen ihn auf, damit die Intention des Gesetzgebers zum Wohle des Kindes und Jugendlichen nicht verwehrt werden. Voraussetzung dafür ist zunächst der Wille des Jugendlichen sich auf das Hilfsangebot einzulassen.

Ob stationär oder ambulant: Unsere Hilfsangebote setzen nicht nur bei bereits eingetretener Kindeswohlgefährdung ein, sondern können bereits als Präventivmaßnahmen greifen. Nach eingehender Einzelfallprüfung bereiten wir individuell geeignete Maßnahmen vor, die nötig sind, um die Mangellage des Einzelnen auszugleichen bzw. zu beheben.

PÄDAGOGISCHE METHODEN

RESSOURCEN­ORIENTIERUNG

Jedes Kind und jeder Jugendliche benötigt individuelle Betreuung. Wo ist der Bedarf und was ist umsetzbar? Unsere Pädagogen gehen dieser Frage regelmäßig nach und passen Maßnahmen an die Entwicklungsphase des Kindes oder Jugendlichen an.

Fähigkeiten und Stärken herausfinden und den Alltag richtig meistern: Wir ziehen das soziale Umfeld mit ein und zeigen den Kindern und Jugendlichen in ihrer vertrauten Welt Ansatzpunkte für eine positive Entwicklung auf.

ELTERNARBEIT

Die Arbeit in Kooperation mit den Eltern ist ein wichtiger Punkt in unserer Arbeit. Sofern der Kontakt zum Kind oder Jugendlichen erlaubt ist, wird dieser auch von uns befürwortet und unterstützt.

Elternarbeit bedeutet dabei nicht die alleinige Zusammenarbeit mit den Eltern, sondern setzt eine Zusammenarbeit aller Beteiligten (pädagogische Fachkraft, alle Mitglieder der Herkunftsfamilie, das Kind/der Jugendliche, Jugendamt) voraus. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Herkunftsfamilie mit ihren individuellen Bedürfnissen und Problemlagen.

Ob regelmäßige Telefonkontakte, schriftliche Kontakaufnahme oder Elternwochenenden in der Betreuungsstelle: Wir bieten vielseitige Möglichkeiten – ganz nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen.

INKLUSIONS­GEDANKE

Ein Ziel sollte es sein, Parallelwelten abzuschaffen, um aus einem Nebeneinander ein Miteinander zu schaffen. Durch die Betreuung aller unter einem Dach werden Kinder und Jugendliche mit Behinderungen selbst Anspruchsinhaber von Leistungen und können dadurch in ihren Kinderrechten gestärkt werden. Sie müssen nicht in eigens für sie geschaffenen Sonderinstitutionen untergebracht werden.

Es können neue Perspektiven geschaffen werden, die geeignet sind, dem Leitgedanken der UN-Behindertenkonvention gerecht zu werden. Wir prüfen, inwiefern Synergieeffekte zwischen den verschiedenen Systemen Schule, Arbeitsagentur, (freie) Träger der Jugendhilfe und öffentliche wie private Unternehmen genutzt werden können, um auch Kindern und Jugendlichen, die eine Behinderung aufweisen, eine Wahlfreiheit bezogen auf ihre Berufspläne und Berufswege zugänglich zu machen – für eine eigenständige Existenzsicherung.

GENDERSENSIBLE ARBEIT UND SEXUALPÄDAGOGIK

Für unsere gendersensible Arbeit greifen wir das soziale oder anerzogene Geschlecht des Jugendlichen auf – Gender ist somit veränderbar. Die Lebenslagen und Chancen in unserer Gesellschaft für Jungen und Mädchen sind verschieden – wir machen es uns zur Aufgabe, diese Chancen zum Wohle des Kindes und des Jugendlichen bestmöglich auszuschöpfen oder zu ihrem Wohle zu verändern.

Unsere Teams sollen die Kinder und Jugendlichen ihrem individuellen Entwicklungsstand und ihrer Lebenswelt entsprechend wahrnehmen und begleiten. Junge Menschen sollen befähigt werden, selbstbewusst und wissend aufzutreten.

Ein wesentlicher Bestandteil unserer sexualpädagogischen Arbeit ist dabei die Prävention. Hierzu zählt die Vermeidung von ungewollten Schwangerschaften, der Schutz vor Aids und anderen sexuell übertragbaren Infektionen, sowie die Prävention von sexueller Gewalt.

GESUNDHEITS­FÖRDERUNG

Es ist unsere Aufgabe, Kinder und Jugendliche ganzheitlich in ihren biographischen und sozialen Kontexten wahrzunehmen und wesentlich bei ihrer gesundheitlichen Entwicklung mitzuwirken, indem gesunde Lebensbedingungen geschaffen werden. Dadurch können junge Menschen auf ihre Ressourcen, wie gute körperliche Konstitution, ausreichende Immunpotenziale, kognitive Ressourcen wie Wissen, Intelligenz und Problemlösefähigkeit, psychische Ressourcen wie Optimismus, Selbstvertrauen, Ich-Identität, Gesundheitswissen und Vertrautheit mit dem Versorgungssystem, interpersonale Ressourcen wie soziale Unterstützung, soziale Integration usw., zurückgreifen und dadurch Chancen nutzen.

SCHULISCHE UND BERUFLICHE FÖRDERUNG

Die Schule ist zentraler Sozialisationsort für Kinder und Jugendliche. Benachteiligungen durch außerschulische Förderbedingungen können im Schulsystem nicht immer zeitnah erkannt werden. Daher ist es um so wichtigerKooperationsstrukturen im Rahmen erzieherischer Hilfen zur Schule und ihren Akteuren auf- und immer weiter auszubauen. Neben dem Hauptziel des Schulabschlusses, begleiten wir insbesondere schwierige Schullaufbahnen, die von Schulabsentismus und Schulmüdigkeit geprägt sind.

Auch der Weg von der beruflichen Ausbildung bis zum Übergang in den Berufwird engmaschig unterstützt und begleitet, um die Verselbstständigung dauerhaft zu verankern. Durch regelmäßigen Informationsaustausch zwischen Schule und Einrichtung können unsere Mitarbeiter zeitnah Individuelle Fördermaßnahmenentwickeln und umsetzen, um Unterbrechungen im Bildungsweg entgegenzuwirken.

PARTIZIPATION UND BESCHWERDE­MANAGMENT 

Mitmachen von Anfang an! Jede Stimme zählt! Jeder hat Rechte!

Das Thema Partizipation ist in den letzten Jahren bis in die Betreuungsform der 1-jährigen Kinder vorgedrungen und ist Teil des Bildungsauftrags betreuender Einrichtungen geworden.

Partizipation im Alltag unserer Betreuungsstellen findet statt, indem:

  • Kinder und Jugendliche in alltägliche Entscheidungen einbezogen werden
  • Kinder und Jugendliche den Wochenspeiseplan mitgestalten und auch beim Einkauf der Lebensmittel eingebunden werden
  • Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, ihren eigenen Bereich im Zimmer nach ihren Wünschen zu gestalten, z.B. Poster, Collagen o.ä.
  • Kinder und Jugendlichen mit Unterstützung des Erziehers ihre Kleidung selbst aussuchen
  • Kinder und Jugendliche bei Freizeitgestaltung, Aktivitäten und Urlaubsgestaltung mitwirken
  • die Regeln der Gruppe in regelmäßigen Gruppengesprächen mit den Kindern und Jugendlichen besprochen und gegebenenfalls angepasst werden
  • Kinder und Jugendliche bei Projekten, wie z.B. der Renovierung der Gruppen frühzeitig in die Planungen einbezogen werden. Sie haben die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen zur Gestaltung in die Planung einzubringen

Neben dem Recht auf Beteiligung an allen sie betreffenden Entscheidungen, haben Kinder und Jugendliche auch das Recht auf Beschwerde. Wir sichern allen Kindern/Jugendlichen, Eltern und Prozessbeteiligten das Recht zu, Beschwerden, Wünsche und Anregungen kundgeben zu können.

Wir verstehen diesen Prozess als Qualitätsmerkmal unserer Einrichtung, um unsere pädagogische Arbeit fortlaufend zu verbessern und das Wohl der Kinder und Jugendlichen in unseren Einrichtungen zu schützen.

SCHUTZKONZEPT UND KRISENMANAGEMENT

Der Schutz des Wohls der Kinder und Jugendlichen ist bedingungslos zu jedem Zeitpunkt unser oberstes Gebot. Die Prävention von sexueller, seelischer und körperlicher Gewalt integrieren wir in unseren an den Betreuungsstellen individuellen Schutzkonzepten, um den Schutz unserer zu Betreuenden gewährleisten zu können.

QUALITÄTSMANAGEMENT

In einem fortlaufenden Dialogkreislauf müssen gemeinsame Qualitätsstandards immer wieder präzisiert und regelmäßig überprüft werden. Somit können individuelle Hilfeplanung und im Einzelfall vereinbarte Hilfeleistungen umgesetzt werden. Die Auslegungsmaßstäbe für die Qualität der Leistungen sind einerseits die Erwartungen der Kinder/Jugendlichen und ihrer Familien, andererseits auch die Erwartungen des Jugendamtes an die Qualität der Einrichtung.

TRÄGER DER KINDER- UND JUGENDHILFE

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